Titelbild Agro Nordwest

Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz im Experimentierfeld Agro-Nordwest

Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz arbeitet im Experimentierfeld Agro-Nordwest in den Projektschwerpunkten 4 und 5 und schlägt damit eine Brücke zwischen traditioneller Feldbearbeitung und Feldrobotik.

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Wie kann man sich die Arbeit des DFKI im Projekt vorstellen?

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Im Projektschwerpunkt 4 entwickelt das DFKI mit Unterstützung der Projektpartner ein digitales Entscheidungsunterstützungssystem, das es ermöglicht, agrarwirtschaftliches Expertenwissen in formalisierter, „computerverständlicher“ Form zu erfassen, dem Benutzer zugänglich zu machen und intelligente Aktionen beispielsweise in der Feldarbeit vorzuschlagen. In enger Zusammenarbeit mit der Universität Osnabrück, die interpretierte Sensordaten speziell aus Drohnenüberflügen liefert und der Hochschule Osnabrück, die pflanzenbauliches Expertenwissen bereitstellt, werden relevante Informationen für das Entscheidungsunterstützungssystem verfügbar gemacht. Das System soll Entscheidungshilfen im Kleegrasmanagement wie beispielsweise Teilschlag-spezifische Entscheidungen zur Düngung, abhängig von Informationen wie dem aktuellen Kleebestand, der Wetterlage, sowie rechtlichen Einschränkungen wie beispielsweise aus der Düngeverordnung liefern.

Der zweite Use-Case beschäftigt sich mit der entscheidungsunterstützten Beikrautregulierung. Bei der Entwicklung des Systems wird spezieller Wert darauf gelegt, dass die generierten Vorschläge für den Benutzer auch nachvollziehbar sind und erklärt werden können. So soll die Benutzerakzeptanz erhöht werden. Die Ergebnisse sollen in Form von Applikationskarten auf Landmaschinen gebracht und in der Praxis evaluiert werden.

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Die Arbeiten im Projektschwerpunkt 5 beschäftigen sich mit der Frage, inwieweit die aktuell verfügbare Technik dazu geeignet ist, das Forschungslabor zu verlassen und in der Praxis auf dem Feld eingesetzt und im Idealfall über einen längeren Zeitraum vor Ort betrieben zu werden. Dies schließt die sichere Unterbringung in einem autark betriebenen Container, das automatische Laden und den Aufbau einer lokalen WLAN-Infrastruktur ein, und beinhaltet praktische Versuche mit Feldrobotern, die in Zusammenarbeit mit der Hochschule Osnabrück geplant sind. Zusätzlich wird der Einsatz des o.g. Expertensystems evaluiert, um so einen direkten Vergleich zwischen der Anwendung auf Landmaschinen vs. robotischen Lösungen zu erhalten. Neben der Frage, ob die Hardware für einen Praxiseinsatz geeignet ist, soll darüber hinaus die Auswertung von Drohnenbildern dabei helfen zu entscheiden, ob beispielsweise ein Hof die nötigen Voraussetzungen für einen Einsatz von autonomen Robotern bietet („Ready for Autonomy“).

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Womit werden sich die Forschenden des DFKI als Nächstes beschäftigen?

Die nächsten Arbeiten werden sich auf den Ausbau des Expertensystems um weitere fachliche Regeln und neue Eingabegrößen (Wetter, interpretierte Sensordaten) und Ausgabemöglichkeiten wie Applikationskarten konzentrieren. Mittelfristig ist ein erster Demonstrator geplant, der das Zusammenspiel aller Komponenten des Gesamtsystems aus Projektschwerpunkt 4 an einem einfachen Beispiel präsentiert und in der realen Praxis erprob- und evaluierbar macht.

Parallel dazu wird an einer Erweiterung der Robotik-Infrastruktur gearbeitet, beispielsweise um den Aufbau einer auslesbaren Wetterstation, weitere Feldrobotik-Versuche durchgeführt und der Einsatz von Drohnen erprobt.

Die verwendeten Bilder wurden durch den Rechteinhaber "DFKI GmbH" zur Verfügung gestellt.