Transformations-Workshop “Künstliche Biowelten und Strukturwandel” am 17. Januar 2024 in Osnabrück
IZT und Agrotech Valley Forum diskutierten mit rund 20 Teilnehmern
Der Workshop, der am 17. Januar in der Hochschule Osnabrück stattfand, ist der Vierte in einer Reihe von Veranstaltungen zur Entwicklung einer Transformations-Roadmap zur Zukunft der Agrarwirtschaft. Diesmal standen die Themen „Künstliche Biowelten“ und „Strukturwandel“ im Vordergrund. Gemeinsam mit Akteuren aus Landtechnik, Wissenschaft, der Landwirtschaftskammer NRW, der Landwirtschaftlichen Rentenbank sowie mit Verbänden und Start-ups wurde diskutiert, was die Transformation der Landwirtschaft treibt und mit welchen Trends und Dynamiken zu rechnen ist.
Prof. Senthold Asseng von der TU München gab einen Überblick über die derzeitigen Entwicklungen und Chancen des Inhouse Farming. Er präsentierte insbesondere neuartige Systeme des Weizen-Anbaus in Vertical Farming-Anlagen, die das Potential haben, die Nahrungsmittelproduktion zu revolutionieren. In einem weiteren Vortrag stellte Florentine Zieglowski vom holländischen Start-up RESPECTfarms ihre Vision einer zellulären Landwirtschaft auf konventionellen Betrieben vor. Die Idee: Landwirte werden in die Lage versetzt, auf ihrem Betrieb Anlagen für die Produktion von kultiviertem Fleisch zu errichten und zu betreiben.
In der anschließenden Diskussion standen folgende Fragen im Fokus: Wie wirken sich künstliche Biosysteme auf die agrarwirtschaftliche Wertschöpfungskette aus? Ergeben sich neue Geschäftsmodelle für Landwirte, Landtechnik und Start-ups? Kann dies disruptive Wirkungen haben?
Der zweite Teil des Workshops widmete sich dem Thema Strukturwandel in Transformationsregionen. Im Fokus stand hier der Rückgang der Tierhaltung und mögliche neue Einkommensquellen für die Landwirte. Den Impuls-Vortrag hielt Dr. Josef Efken vom Thünen Institut für Marktanalyse. Es wurde diskutiert, welche neuen Herausforderungen sich durch die Verringerung der Erzeugung und des Konsums tierischer Lebensmittel für die Agrarwirtschaft und -technik ergeben würden. Aber auch Chancen für neue Geschäftsmodelle und Zukunftsmärkte wurden thematisiert.
Die Ergebnisse des Workshops fließen in eine Transformations-Roadmap ein, die aufzeigen soll, mit welchen Auswirkungen und neuen Anforderungen für die Landwirtschaft und die Landtechnik zu rechnen ist. Ein im Rahmen des Roadmapping-Prozesses erarbeiteter Foresightreport, der vier Szenarien zur Transformation der Agrarwirtschaft beschreibt, liegt bereits vor und kann unter folgenden Link heruntergeladen werden.